Booklet-Text

(deutschenglisch)

zurück

zur CD:

 

SOUNDS AND SHADOWS

Klavierwerke von Michael Denhoff

Susanne Kessel, Klavier (Selçuk Sahinoglu, Klarinette)

Confido CD 270405  (TT. 71 ’45”)

 

CD-Cover
Sounds and Shadows

1  … al niente … op. 95 (2002)

  

    Nachtschattengewächse – Neun Stücke op. 96 (2001-2004)

2     (ein Hauch Vergangenheit)

3     (… sieh, das Licht!)

4     (der Sonne entgegen …)

5     (banges Warten)

6     ( - Warum? - )

7     (Traumeswirren)

8     (ach, wie flüchtig …)

9     (… hörst du den Mondwind?)

10   (… ins Ungewisse …)

 

11 Sounds and Shadows  op. 86b (1999)

 

 


 

… AL NIENTE …  op. 95  (2002)

für Klavier

 

schrieb ich zum 50. Geburtstag des befreundeten Bildhauers Wolfgang Ueberhorst, mit dem ich seit 1996 das Projekt SKULPTUREN betreibe, bei dem wir uns mit unseren jeweils ureigensten Mitteln (Musik und Bildhauerei) in einem gegenseitigen künstlerischen Dialog befinden.

Es ist der komponierte Versuch einer Antwort auf seine immer wieder gestellte Frage „Wie klingt ein Loch in der Musik?“, einer Frage, der er sich als Bildhauer in seinem Metier ebenfalls immer wieder stellte: wie kann ich ein Loch mit den Mitteln der Bildhauerei darstellen?

Meine Musik besteht aus sieben verschiedenen Gestalten, die sich jeweils auf sieben verschiedene Arten verkürzend und nach und nach letztlich ganz verschwindend wiederholen: in klingendes Auslöschen; es ist ein sich stets veränderndes Erinnern und Vergessen. Zurück bleibt das nachklingende Nichts, dem sich die Klänge immer mehr nähern…

Das, was fehlt, das, was nicht mehr da ist, bleibt bei diesem Prozeß des Verschwindens aber da, gewinnt eine imaginäre Materialität jenseits des reell Erklingenden. Es geht also auch um die Wahrnehmung beim Hören und Lauschen in diesem Stück, das in seiner sehr zurückgenommenen Außengestalt damit der Innengestalt neue Bedeutung und Inhalt zuspielt.

 

 

NACHTSCHATTENGEWÄCHSE op. 96  (2001/2004)

Neun Stücke für Klavier

 

In den vergangenen Jahren entstanden immer wieder kleine Stücke für Klavier, Momentaufnahmen innerer Befindlichkeit, spontane Einfälle, notiert im Skizzenbuch, meist während und neben der Arbeit an anderen Stücken, manchmal auch als einer deren erster Entwürfe. Nach und nach wurde an diesen kleinen Stücken, die sich wie in einer Art „Nachtbuch“ versammelten, weitergefeilt.

Nun habe ich eine kleine Auswahl getroffen, nochmals teilweise überarbeitet und neun Stücke zu einem kleinen Zyklus zusammengebunden. Vergleichbar der literarischen Form des Kurzgedichtes ist der Assoziationsraum trotz aphoristischer Kürze aber weit größer als das, was hier klingend „zur Sprache“ kommt …

 

 

SOUNDS AND SHADOWS op. 86b (1999)

für Klavier und Fern-Klarinette

 

Irgendwann, ganz unerwartet war er plötzlich da: der aus drei Quinten sich schichtende Klang; und mit diesem Grundklang stellte sich ebenso unerwartet die Idee zu einem neuen Stück ein, das ­– wenngleich nicht als solches geplant – doch so etwas wie ein langes ‘Echo’ zu meinen “Aufzeichnungen” op. 83 HAUPTWEG UND NEBENWEGE geworden ist, zumal es in der größtbesetzten der drei möglichen Aufführungsversionen die Klavierquintettbesetzung unter Hinzunahme einer gelegentlich aus der Ferne dazukommenden Viola- (bzw. Klarinetten-) Stimme noch einmal aufgreift: SOUNDS AND SHADOWS. (Bei dieser Aufnahme handelt es sich um die Version für Klavier und Fern-Klarinette.)

Erst viel später fiel mir auf, daß auch der musikalische Duktus des letzten Eintrages der “Aufzeichnungen” (drei aufsteigende Klänge im Klavier, die mehrfach wiederholt werden) sich in den nach oben addierenden Quinten widerspiegelt, mit denen SOUNDS AND SHADOWS anhebt und die gestaltbildend für das ganze Stück werden.

Die Quinte ist – wie übrigens auch in meiner Studie für sieben Streicher HARMONICS op. 84 – das konstitutive Intervall von SOUNDS AND SHADOWS. Während HARMONICS linear durchwegs reine Quintgänge nutzt (nur offene Saiten und deren natürliche Obertöne) und Chromatik nur im Zusammenklang der  halbtönig versetzt eingestimmten Instrumente entsteht, atmet die Harmonik von SOUNDS AND SHADOWS durch die sich ständig verändernden Alterationen der reinen Quintklänge, von der doppelt verminderten bis zur doppelt übermäßigen Quinte.

SOUNDS AND SHADOWS ist ein sehr stilles und langsames Stück, es dehnt sich in die Zeit und löst diese gleichzeitig gleichsam auf. Und in seiner geradezu archaisch anmutenden Reduktion der musikalischen Mittel scheint es zudem auch seinen zeitliche Ort der Entstehung zu verlieren: diese Klänge sind weder alt noch neu, sie sind einfach da. Für den Hörer, der sich auf diese Musik einläßt, wird sich nicht die Frage nach dem Zeitgemäßen des genutzten Vokabulars stellen, denn es geht bei dieser Musik vielmehr um eine grundsätzliche geistige Haltung, die epochenübergreifend für viele Musik Gültigkeit hat: sie meidet den beschwörenden Tonfall und alles Affirmative.

In ihrer flüchtigen Erscheinung erinnert Musik uns an unsere eigene Vergänglichkeit und läßt sie uns dennoch gleichzeitig vergessen, weil wir in ihr offenen Ohres unser Innerstes als Echo oder Widerschall erkennen. Eine beglückende wie melancholische Erfahrung. Ich spüre dies besonders bei der Musik von Franz Schubert und Morton Feldman. SOUNDS AND SHADOWS ist eine Hommage an beide Komponisten geworden, die – wie ich finde – in nachbarschaftlicher Nähe zueinander stehen. Schubert erscheint in diesem Stück, wenngleich vexatorisch versteckt, sogar nach und nach immer deutlicher: das Cello-Thema des 2. Satzes seines großen G-Dur Streichquartetts ist Zielpunkt und Auflösungsmoment der Klänge von SOUNDS AND SHADOWS in einem, indem es wie eine Allusion am Schluß erscheint, aber (zweimal) unvollständig abbricht...

 

Michael Denhoff

 


 

Michael Denhoff

wurde 1955 in Ahaus/Westfalen geboren. Erste Kompositionsversuche unternahm er mit zehn Jahren und erhielt dabei entscheidende Impulse durch Günter Bialas. Ab 1973 studierte er bei Siegfried Palm und Erling Blöndal-Bengtsson Violoncello, bei Jürg Baur und Hans Werner Henze Komposition,  sowie mit dem Denhoff-Klaviertrio beim Amadeus-Quartett Kammermusik.

Von 1976 bis 1980 war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.

1984-85 Lehrauftrag für Tonsatz an der Universität Mainz. Heute lebt er als freischaffender Komponist und Cellist in Bonn. Dort war er von 1985-1992 Leiter des Akademischen Orchesters Bonn und ist er seit 1992 Mitglied im Ludwig-Quartett Bonn. Seit 1996 zudem engere Zusammenarbeit mit der Pianistin Birgitta Wollenweber als Duo.

Daneben diverse Dozententätigkeiten als Kammermusiker und Komponist, darunter u. a.  1997/99 Gastprofessur am Nationalen Konservatorium in Hanoi (Vietnam).

Für sein kompositorisches Schaffen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a.: 1. Preise bei den Kompositionswettbewerben Hitzacker und Bergisch-Gladbach, Förderpreise der Städte Stuttgart und Dortmund, des Landes Nordrhein-Westfalen und des Landes Niedersachsen,  Bernd-Alois-Zimmermann-Preis und zuletzt den Annette von Droste Hülshoff Preis). 1986-87 ermöglichte ihm das Villa-Massimo-Stipendium einen 1-jährigen Studienaufenthalt in Rom. 1996 Arbeitsstipendium „Villa La Collina” in Cadenabbia.

Zahlreiche CDs dokumentieren sein umfangreiches Oeuvre.

Im Jahr 2000 war Michael Denhoff Veranstalter der von ihm mit der Pianistin Susanne Kessel konzipierten, 50 Werkstattkonzerte umfassenden Reihe „Jahr100KlavierStücke”, die in Bonn stattfand und einen chronologischen Rückblick über die Klaviermusik des 20. Jahrhunderts bot.

 

www.denhoff.de

 

 

Susanne Kessel

 

Außergewöhnliche Konzert- und CD-Programme mit hohem persönlichen Engagement sind Kennzeichen der Bonner Pianistin Susanne Kessel.

„Jung, ernst und poetisch... Die erlebnishungrige Avantgarde-Spezialistin Susanne Kessel, Preisträgerin des Internationalen Schubert-Wettbewerbs, besticht durch unerschrockene Spaziergänge im Niemandsland der Klavierliteratur. Wenn Susanne Kessel auf Reisen geht, gibt sie das Äußerste, um ihr Publikum für diese Werke zu begeistern.“  (Die Zeit)

Eine Reihe großer Musikerpersönlichkeiten wie Peter Feuchtwanger, Aloys Kontarsky, Bozena Steinerova, u.a. förderten bereits früh das Klavierspiel Susanne Kessels, die an der Kölner Musikhochschule Bei Pi-hsien Chen studierte. Die Fülle teilweise gegensätzlicher, aber alle in sich stimmiger musikästhetischer Auffassungen ihrer Lehrer führte dazu, daß sich Susanne Kessel nie auf einen bestimmten Stil festlegte und ihr Spiel als sehr experimentierfreudig und lebendig bezeichnet werden kann.

1993 war Susanne Kessel Preisträgerin des Internationalen Schubert-Wettbewerbs, weitere Preise, Stipendien und Auszeichnungen folgten schnell.

Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, zahlreiche Klavierabende und Konzertreisen (Europa, USA) sowie mittlerweile zahlreiche Solo-CDs dokumentieren ihr Klavierspiel (BMG, arte nova, OBST, Edition Dohr, Oehms Classics u.a.).

Für den Kinofilm „Blueprint“ (Regie: Rolf Schübel, 2004) spielte sie den Klassik-Soundtrack und doubelte die Schauspielerin Franka Potente auch vor der Kamera in der Rolle einer weltberühmten Pianistin, die sich klonen läßt. Es erschien ebenfalls eine CD zum Film.

Für den Kurzfilm „Wer ist John Maynard?“ (Regie: David Kremser,2005) spielte sie die Musik ein, im Kinofilm „BlackBook“ (Regie: Paul Verhoeven, 2005) übernahm sie die Aufgabe der Klavier-Supervision.

Susanne Kessel spielte vielfach Uraufführungen von Werken, die ihr gewidmet sind oder deren Entstehen sie angeregt hat. Im Jahr 2000 veranstaltete sie gemeinsam mit Michael Denhoff die Bonner Konzertreihe „Jahr-100-Klavier-Stücke“: 50 Konzerte, in denen mehr als 40 Pianisten die Klaviermusik des 20. Jahrhunderts vorstellten.

 

www.susanne-kessel.de

 

 

Selçuk Sahinoglu wurde 1967 in Ankara geboren. Nach dem Besuch des dortigen Konservatoriums siedelte er 1982 nach Deutschland um und studierte an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Franz Klein Klarinette. Zusätzlich nahm er Kammermusikunterricht beim Amadeus-Quartett. Sein Studium schloß er 1991 mit dem Konzertexamen ab.

Seit 1992 ist er Soloklarinettist beim Sinfonieorchester Köln, beim Neuen Rheinischen Kammerorchester und beim Ensemble Mondial. Als Solist trat er bei vielen Konzerten in In- und Ausland auf.

 

 

Nachtschattengewächse
Nr. 2 (...sieh, das Licht!)

Nr. 2 (…sieh, das Licht!) aus: Nachtschattengewächse op. 96

 

 


 

... AL NIENTE ... op. 95 (2002)

for piano

 

This was composed for the fiftieth Birthday of my sculptor friend Wolfgang Ueberhorst, with whom I have been developing the project SKULPTUREN (sculptures) since 1996, whereby we engage in a mutual artistic dialogue employing our individual resources (music and sculpture).  

It is the musical attempt at an answer to the eternal question „how does a gap in the music sound?“, a question which repeatedly confronts a sculptor in the form: how can I represent a void using the resources of sculpture?

The music consists of seven different figures, each of which repeats itself seven times, continually shortening and eventually dying away completely: disappearing sound. It is as if repeatedly remembering and forgetting. Finally the sounds resolve into a resonating nothingness ...

In this process of disappearance the missing material which is no longer there is nevertheless still present in the form of an imaginary substance beyond audible sounds. This piece is concerned with perception while listening in a very retracted external form so that the inner form gains new meaning and content.

 

 

NACHTSCHATTENGEWÄCHSE op. 96 („Nightshade“; Solanaceae) (2001/2004)

Nine pieces for piano

 

In recent years I have constantly been producing small pieces for piano, recordings of momentary feelings, spontaneous ideas noted in a sketch-book, mostly during or between work on other pieces, sometimes as their first draft. Little by little these pieces, which I have been collecting as a byproduct, have been perfected. Here I have made a small selection of nine pieces, partly reworked them and assembled them into a small suite. As with the literary form of the short poem the associative space is thereby much larger than that which actually emerges as sound.

 

 

SOUNDS AND SHADOWS op. 86b (1999)

For piano and distant clarinet

 

Suddenly, quite unexpectedly, it was there: a sound consisting of three fifths. And from this basic sound came equally unexpectedly the idea for a new piece. It was not so planned, but it has become a sort of „echo“ to my „Aufzeichnungen“ op. 83 HAUPTWEG UND NEBENWEGE. This especially because it borrows from the largest performance configuration of the latter work, the piano quintet with the occasional addition of a distant viola (or clarinet): SOUNDS AND SHADOWS. (This recording uses the version for piano and distant clarinet).

Only much later did I realise that the musical flow of the last section of „Aufzeichnungen“ (three rising sounds on the piano, repeated several times) is mirrored in the rising accumulation of fifths with which SOUNDS AND SHADOWS begins and which builds the framework of the whole piece.

The fifth is the fundamental interval of SOUNDS AND SHADOWS – as incidentally it also is in my study for seven stringed instruments, HARMONICS op.84. Whereas HARMONICS throughout uses sequences of pure fifths (using exclusively open strings and their natural harmonics) with chromatics supplied by the combination of instruments tuned a semitone apart, the harmonies of SOUNDS AND SHADOWS lives from contnually changing alternations of fifths, from the double diminished to the double augmented fifth.

SOUNDS AND SHADOWS is a very quiet and slow piece. It extends over time and dwindles to stillness. It employs traditional and artistic musical ingredients and in this it seems to lose the temporal point of its origin: these sounds are neither classic nor modern, they are simply there. For the listener who immerses himself in this music the question of the epoch of the employed musical vocabulary does not arise; this music rather has a universal quality which is valid for much of the music of all ages: it avoids explicit style and expression.

In its transitory nature music reminds us of our own past while at the same time permitting us to forget, conjuring up a resonance in our innermost being. A simultaneously gratifying and melancholy experience. I experience this feeling especially with the music of Franz Schubert and Morton Feldman. SOUNDS AND SHADOWS has become a homage to both composers, who in my opinion are closely related. Schubert is present in this piece, at first teasingly hidden, but gradually becoming clearer: the cello theme from the second movement of his great string quartet in G major is destination and conclusion of the sounds of SOUNDS AND SHADOWS, twice breaking off unfinished, but appearing again at the end ...

 

Michael Denhoff (Translation: Martin Packham)

 


 

Michael Denhoff was born in 1955 in Ahaus, Westphalia. He made first composition attempts with ten years and received decisive impulses by Günter Bialas. Since 1973 he studied cello with Siegfried Palm and Erling Blöndal-Bengtsson, composition with Jürg Baur and Hans Werner Henze, and chamber-music (as a member of the Denhoff Piano-Trio) with the Amadeus Quartet.

From 1976 to 1980 he was awarded a stipend from the Studienstiftung des deutschen Volkes.

Denhoff taught theory of music at the University of Mainz from 1984-85. He lives at present as freelance composer and cellist in Bonn, where he conducted the Akademisches Orchester from 1985-92 and has been a member of the Ludwig Quartet since 1992. In 1996 began a close co-operation as cello-piano duo with the pianist Birgitta Wollenweber.

Further to this he is often called to give courses in chamber-music and composition, as, for example, from 1997-99 as visiting professor at the National Music Academy of Hanoi (Vietnam). 

For his compositional œuvre he has been the recipient of many prizes (amongst others: 1st prize at the Hitzacker and Bergisch-Gladbach composition competitions, prizes from the cities of Stuttgart and Dortmund and the regions North Rhein Westphalia and Lower Saxony, the Bernd-Alois Zimmermann-Prize and most recently the Annette von Droste Hülshoff Prize). A Villa Massimo stipend made possible a study-residence (1986-87) in Rome, in 1996 he was awarded a further stipend („Villa La Collina“) in Cadenabbia.

A considerable number of CD’s document his extensive output.

In 2000 Michael Denhoff organised “Jahr100KlavierStücke”, a series of 50 workshop-concerts designed by him together with the pianist Susanne Kessel, given in Bonn and dedicated to a chronological review of the piano music of the 20th century.

 

www.denhoff.de

 

 

Susanne Kessel, a resident of Bonn, is well known for unusual concert and CD programmes with a high personal engagement. „Young, serious, poetic . . . the avid avant-garde specialist Susanne Kessel, prize winner of the International Schubert competition, fascinates us with undaunted excursions into the unknown territory of piano music. When Susanne Kessel departs on a journey, she gives everything in order to enthuse her audience for these works.“ (Die Zeit).

A number of great musical personalities such as Peter Feuchtwanger, Aloys Kontarsky, Bozena Steinerova and others promoted her piano playing at an early stage. She studied at the conservatory of Cologne with Pi-hsien Chen. The many differing, but at the same time complementary musical aesthetic conceptions of her teacher resulted in Susanne Kessel never committing herself to one style so that her playing can be considered as highly experimental and innovative.

In 1993 she was winner of the International Schubert competition. More prizes, stipendia and honours followed quickly.

She has given concerts on radio and television, given numerous concert-hall piano performances and has made concert tours in Europe and the USA. Numerous solo CDs document her playing (BMG, arte nova, OBST, Edition Dohr, Oehms Classics and others).

She played the classical music sound track for the film „Blueprint“ (Director: Rolf Schübel, 2004) and doubled for actress Franka Potente in front of the camera in the role of a world famous pianist who lets herself be cloned. A CD of the film music has been produced.

She also played the music for the short film „Wer ist John Maynard?“ („Who is John Maynard?“, Director David Kremser, 2005). In the cinema film „Black Book“ (Director: Paul Verhoeven, 2005) she undertook the task of piano supervisor.

She has given many first performances of works which have been dedicated to her or which she has herself proposed. In the year 2000 she staged the the Bonn concert series „Jahr-100-Klavier-Stücke“ (100 piano pieces for the century) together with Michael Denhoff: 50 concerts in which more than 40 pianists demonstrated the piano music of the twentieth century.

 

www.susanne-kessel.de

 

 

Selçuk Sahinoglu was born in Ankara in 1967. Following his studies at the local music academy he moved to Germany in 1982 to study clarinet with Professor Franz Klein at the Cologne music academy. In addition he took lessons in chamber music with the Amadeus quartet. He completed his studies in 1991.

Since 1992 he has been the solo clarinettist of the Cologne Symphony Orchestra, the Neue Rheinische Kammerorchester and the Ensemble Mondial. He has given numerous solo concerts in Germany and abroad.  

 

 zurück