Hauptweg und Nebenwege

Aufzeichnungen op. 83 für Streichquartett und Klavier (1998)

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Motto:

Der Weg ist das Ziel

 

Widmung:

Meinen Wegbegleitern in Dankbarkeit

 

 

 

 

literarische Zitate:

 

 

An das Paradies denken.  (Daniil Charms) - I, 1

 

Laß mich schweigen.  (Hölderlin) - I, 6

 

...und noch einmal: „Blumen die Menschen, nur Blumen”  (György Kurtág) - I, 7

 

...noch immer unweit von Dir.  (Paul Celan) - I, 12

 

IM ZEITSPALT

ein Gedanke gewesen,

bis der Ewigkeitsschrecken

ihn umwarf.  (Ernst Meister) - I, 14

 

Wenn aus der Ferne...  (Hölderlin) - I, 15

 

...das weißt aber du nicht...  (Hölderlin) - I, 16

 

Die dunkle Notierung der Lichtenergie spielt weiter.  (Paul Klee) - I, 19          [ Textbild ]

 

...gut sind nämlich,

Hat gegenredend die Seele

Ein Himmlisches verwundet, die Tageszeichen.  (Hölderlin) - I, 22

 

Allein. Ganz für sich -

Man muß zugeben, daß das Ich - nur ein - Echo ist. (Paul Valéry) - I, 25

 

Mit Namen habe ich das Schweigen bevölkert     (G. Ungaretti) - I, 26

 

Till no. Till say no.  (Samuel Beckett) - I, 28

 

Man bezweifelt

die Nacht..

Ich höre: -

alles flieht,

alles geht vorüber;... (Victor Hugo) - I, 29

 

..., aus tiefen Fernen scholl

Ein Echo unserer Trauer.  (Novalis) - I, 31

 

Zu viel Erinnerung. (Elias Canetti) - II, 4

 

to and fro in shadow from inner to outer shadow  (Samuel Beckett) - II, 7

 

back for back on  (Samuel Beckett) - II, 9           [ Textbild ]

 

Weh mir, wo nehm ich, wenn

Es Winter ist, die Blumen, und wo

Den Sonnenschein, ...  (Hölderlin) - II, 12

 

Und so steh’ und klinge ich

voll von Sehnsucht, ...  (Selma Meerbaum-Eisinger) - II, 14

 

plume solitaire éperdue  (Stéphane Mallarmé) - II, 15

 

Wenn es ganz still wird, beginnen die Dinge zu sprechen.  (Ernst Jünger) - II, 17

 

Sudden back changed.  (Samuel Beckett) - II, 23

 

Es wurde kalt in allen meinen Gedanken.  (Fernando Pessoa) - II, 24

 

Schweigt mit mir, wie alle Glocken schweigen!  (Ingeborg Bachmann) - II, 28

 

Mit Blüten scheint, dem Zeichen froher Tage,

Das große Tal, die Erde sich zu füllen,

Entfernt dagegen ist zur Frühlingszeit die Klage.  (Hölderlin) - III, 1

 

Irgendwo blüht die Blume des Abschieds.  (R. M. Rilke) - III, 5

 

..., wie Schatten bei jeglichem Licht. (Ernst Jünger) - III, 8

 

Letzten Endes bleibt von diesem Tag das, was vom gestrigen blieb

und vom morgigen bleiben wird: die unersättliche Lust und nicht

zählbare Begierde, immer derselbe und ein anderer zu sein.  (Fernando Pessoa) - III, 9

 

- und die Zeit bleibt mein und schmerzt in meinem Gehirn. (Fernando Pessoa) - III, 10

 

Und es dämmert das Herz in uns (Hölderlin) - III, 12

 

And where you are is where you are not.  (T. S. Eliot) - III, 13

 

... ohne anderes Licht und Geleit

außer dem, das in meinem Herzen brannte.  (Johannes vom Kreuz) - III, 15

 

... es sind noch Lieder zu singen ... (Paul Celan) - III, 16 

 

Wahnsinn, fass mich an, Verfluchten  (Gustav Mahler) - III, 21

 

O Nacht, die den Geliebten

mit der Geliebten vereinte.  (Johannes vom Kreuz) - III, 27

 

... wie aus voriger Zeit,

hör ich und Saitenspiel, ... (Hölderlin) - III, 29

 

With equal plod still unreceding on. (Samuel Beckett) - IV, 2       [ Textbild ]

 

Denkend schuf ich mich zu Echo und Abgrund.  (Fernando Pessoa) - IV, 10         [ Textbild ]

 

SCHWARZ

wie die Erinnerungswunde, ... (Paul Celan) - IV, 13

 

Aber ich muß zurück in den mondlosen Tag. (Heiner Müller) - IV, 16

 

Toujours

Nous irons plus loin sans avancer jamais  (G. Apollinaire) - IV, 17

 

Voie lactée ô soeur lumineuse (G. Apollinaire) - IV, 19

 

J’ ai hiverné dans mon passé  (G. Apollinaire) - IV, 24

 

Mon beau navire ô ma mémoire  (G. Apollinaire) - IV, 25

 

No end to the withering of withered flowers  (T. S. Eliot) - IV, 28

 

Through the unknown, remembered gate  (T. S. Eliot) - IV, 30          [ Textbild ]

 

Eine Art von Stille leuchtet zum Grund   (Paul Klee) - V, 1

 

Innen schweigt meine Nacht  (Jorge Guillén) - V, 4

 

Die Zukunft wird indes vor meinen Augen

auf zarte Weise immer dünner,

wird schwieriger, gebrechlich, selten  (Jorge Guillén) - V, 7

 

Singen möcht ich von dir

            Aber nur Tränen  (Hölderlin) - V, 8

 

Schmerzend ist jede Nacht,

Wenn du den sterbenden Tag,

Gefesselt, ihn ganz zu erfüllen,

Still hast bedacht.  (Ingeborg Bachmann) - V, 9

 

Warten auf nichts   (Heiner Müller) - V, 10

 

..., den Nacht-,

den Schicksalsweg geht es. (Paul Celan) - V, 12

 

Mit allem, was darin Raum hat,

auch ohne

Sprache.   (Paul Celan) - V, 21

 

holde Träume kehret wieder  (Matthäus von Collin) - V, 24

 

La cueillaison d’un Rêve au coeur  (Stéphane Mallarmé) - V, 31

 

uferlos ist unsere welt des wahnsinns

eisig sind die ohnemichwissenden winde

und ein ausweg ist unbekannt   (Birger Sellin) - VI, 5

 

Das hinabgefallene Blatt

war eine Seele, die aufstieg.  (Teixera de Pascoaes) - VI, 7

 

Unser pochendes Herz aber treibt uns hinab,

tief hinunter zum Urgrund.  (Paul Klee) - VI, 10

 

in die hoehn azurblauer wirklichkeiten  (Birger Sellin) - VI, 15

 

das verstummte Gewächs unsrer Schreie  (Paul Celan) - VI, 19

 

Alles ist innig  (Hölderlin) - VI, 25

 

Durch unsre offnen Augen fließt das Licht ins Herz  (Hildegard Jone) - VI, 27

 

as when no words  (Samuel Beckett) - VI, 28

 

wie aus dem Schlafe richtet mein Geist sich auf  (Hölderlin) - VI, 30

 

Du sollst ja nicht weinen,

sagt eine Musik.  (Ingeborg Bachmann) - VII, 1

 

Die Schwingungen, die sich

noch einmal

bei uns

melden.   (Paul Celan) - VII, 2

 

So leise läuten

Am Abend die blauen Schatten  (Georg Trakl) - VII, 5

 

Die Tränen und die Seufzer,

die kommen hintennach.  (Heinrich Heine) - VII, 8

 

Ora dormi, cuore inquieto  (Giuseppe Ungaretti) - VII, 10

 

Avec les ombres de la nuit  (Charles Baudelaire) - VII, 13

 

Per me, solo, rifulgi  (Giuseppe Ungaretti) - VII, 14

 

Ein Ton

reißt an den Siegeln,

die du erbrichst.  (Paul Celan) - VII, 17

 

Ogni altra voce è un ’eco che spegne  (Guiseppe Ungaretti) - VII, 19

 

erlisch nicht ganz  (Paul Celan) - VII, 23

 

... noch immer ...  (Paul Celan) - VII, 24

 

Or il n’est pas d’horreur au monde qui surpasse

La froide cruauté de ce soleil de glace

Et cette immense nuit semblable au vieux Chaos  (Charles Baudelaire) - VII, 27

 

... und wandere weiter - weiter - weiter durch diese Nacht ... (Alban Berg) - VII, 28

 

Nimm mich, gewaltige Nacht  (Fernando Pessoa) - VIII, 1

 

D’oltre l’oblio rechi  (Giuseppe Ungaretti) - VIII, 7

 

réminiscence d’un mensonge  (Stéphane Mallarmé) - VIII, 8

 

von dem Doppelt- und Gespiegeltsein  (Ossip Mandelstamm) - VIII, 12

 

bis das Herz schlägt in den Dingen  (Peter Handke) - VIII, 16

 

mit Gedanken als Flügeln  (Fernando Pessoa) - VIII, 17

 

Herz! an deine Himmelstöne

Ist gewohnt das meine nicht  (Hölderlin) - VIII, 27

 

Aber deine Melodien

Heitern mählich mir den Sinn  (Hölderlin) - VIII, 28

 

Zwischen Rosen und Schatten

in einem fremden Wasser

mein Schatten   (Ingeborg Bachmann) - IX, 5

 

Adieu, nuit, que je fus, ton propre sépulcre,

mais qui, l’ombre survivante, se métamorphosera

en Eternité.  (Stéphane Mallarmé) - IX, 7

 

Toute Pensée émet un Coup de Dés  (Stéphane Mallarmé) - IX, 8            [ Textbild ]

 

... verlängerte Resonanz der Worte ...  (Paul Valéry) - IX, 9

 

Von goldenen Träumen schwer

Einwiegende Lüfte ziehen   (Hölderlin) - IX, 14

 

Dans le jardin de ma mémoire  (G. Apollinaire) - IX, 22                [ Textbild ]

 

Scompare a poco a poco, amore, il sole  (Giuseppe Ungaretti) - IX, 23

 

Mon Automne éternelle ô ma saison mentale  (G. Apollinaire) - IX, 25

 

Da quella solitudine di stella

A quella solitudine di stella  (Giuseppe Ungaretti) - IX, 27

 

... träumend auf

Den Hügeln des Himmels   (Hölderlin) - IX, 29

 

Ins Ungebundene gehet die Sehnsucht  (Hölderlin) - IX, 30

 

ich in unruhe  (Birger Sellin) - X, 3

 

ohne kontrolle ueber meine irrsinnigen erzurlaute  (Birger Sellin) - X, 6

 

meine gedanken fliegen wie seltsame kraehen

durch mein gehirn  (Birger Sellin) - X, 8

 

Nimm mich, nimm mich,

Geflecht aus Narrheit und Schmerz  (Franz Kafka) - X, 9

 

rinnen koennen noch immer keine traenen  (Birger Sellin) - X, 11

 

Niemand singt so rein als die,

welche in der tiefsten Hölle sind  (Franz Kafka) - X, 13

 

Pallaksch. Pallaksch.  (Paul Celan) - X, 14

 

Denn über der Erde wandeln

Gewaltige Mächte.  (Hölderlin) - X, 17

 

inselwesen sind wir  (Birger Sellin) - X, 18

 

wir wintergewaechse voll sehnsucht  (Birger Sellin) - X, 21

 

Lichttrunken und der Tiergeist ruhet  (Hölderlin) - X, 24

 

AUS WEINENDEN AUGEN

FLIESST WASSER DER HEILUNG  (Birger Sellin) - X, 25

 

Wie Honig schmeckte ich mein Innerstes  (Franz Kafka) - X, 27

 

Das Sonnenlicht weckt vergangene Freuden mir auf.  (Hölderlin) - X, 30

 

an den Mond , der da ist wie eine Kerze  (Paul Valéry) - XI, 1       [ Textbild ]

 

abseits der wörter  (Reiner Kunze) - XI, 13

 

allein-

gängerisch zwischen

auch mich verwandelnden Nächten  (Paul Celan) - XI, 15

 

Bis eines wintertags...  (Reiner Kunze) - XI, 17

 

Certainement subsiste une presénce de Minuit  (Stéphane Mallarmé) - XI, 19

 

Mit dieser Leere im Herzen sprechen  (Philippe Jaccottet) - XI, 20

 

... freigelauscht ...  (Paul Celan) - XI, 25

 

So on unknowing and no end in sight.  (Samuel Beckett) - XI, 30

 

Ich darf mich aber nicht verlassen

ich bin ganz allein.  (Franz Kafka) - XII, 1

 

Und niemand weiß ...  (Hölderlin) - XII, 4

 

Die Bilder der Vergangenheit sind nicht verlassen  (Hölderlin) - XII, 5

 

Nachtgedanken, unter die Träume gemischt  (Philippe Jaccottet) - XII, 7

 

Das Schicksal ist stärker als ich  (Alexander Jawlensky) - XII, 10

 

wir aber singen  (Hölderlin) - XII, 18

 

Solange noch eine Melodie mir tönt ...  (Hölderlin) - XII, 20

 

O! ihr stillen Spiegel der Wahrheit  (Georg Trakl) - XII, 22

 

... für den der heimlich lauschet ... (Friedrich Schlegel) - XII, 24

 

Elysium

            Da find ich ja  (Hölderlin) - XII, 31

 

 

 

 

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