Haiku
&
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unterwegs im Netz
suchen und finden lassen
ja: auch ein Gedicht
Es kommen
und gehen die Jahre
immer schneller.
Im neuen Jahr
geträumt
von Altem.
Fremd geworden sind
mit den Jahren die alten
Gewohnheiten.
Schneetreiben.
Der Glockenschlag
erstickt.
Eisblumen
sind gewachsen
über Nacht.
Erfroren
das Lachen
im Spiegel.
Neuer Schnee –
heller geworden
ist die Nacht.
Scharfe Mondsichel
schneidet verdorrtes Astwerk
in kalter Nacht.
Schweigend folgt
in klarer Mondnacht
mein Schatten.
Der Mond allein
ist mitgewandert –
Wohin? –
Hinter Glas
gerahmt das Mondlicht
von gestern.
Mondschale –
fällt gleich vom First
der Scheune.
Tauwetter.
Der Schneemann altert
zusehends.
Weggetaut der Schnee –
aufgetaucht der Kehricht
vom alten Jahr.
Ein kleines Rinnsal
gegen den Strom
lärmender Narren.
All die falschen Gaukler.
Morgen fallen
die Masken.
Enthemmt –
aber die Zunge
klemmt.
Ein leises Summen –
man hört den Frühling kommen
im Wintergarten.
Feuchtes Gras
atmet dem Frühling
entgegen.
Eingefangen
alles in einem Wort –
Frühlingsglück.
Kirschbaumblüten.
Frühlingsschnee
auf dem Gartentisch.
Die gelbe Wiese
und das helle Himmelsblau –
und ein Hochzeitspaar.
Im Blumenladen
kann man den Frühling
schon kaufen.
Es fällt
das letzte Tulpenblatt –
sein starrer Blick.
Eine Katze jagt
Seifenblasen.
Das kranke Kind lacht.
Walzerklänge.
Auf der Drehorgel sitzt grinsend
ein Affe mit Hut.
Bunter Jahrmarkt.
Die Wahrsagerin
ganz in Schwarz.
Luftballons
tragen Kinderwünsche
zum Himmel.
Verschlossen die Tür.
Das Kind lugt durchs Schlüsselloch
auf Zehenspitzen.
Noch nicht eingeholt
das kleine Glück der Kinder
vom Weltgeschehen.
Der Clown versteckt
den Tod verschmitzt lächelnd
in einem Sarg.
Ende des Festes.
Nun versammeln sich
Tauben und Ratten.
Nasse Fußspuren
verlaufen sich
auf Asphalt.
Am andren Ufer
wartet nur
die andre Fähre.
auf der Flußmitte
ein Gruß über das Wasser
von Fähre zu Fähre
Rostiges Fahrrad
lehnt sich an den alten Baum.
Sonnenuntergang.
So lautlos das Meer.
Die Sonne am Horizont
errötet dazu.
Dunkel der Horizont.
Das weite Meer erblindet.
Bald wird alles schwarz.
Nahe dem Wasser
tanzt eine Libelle mit
ihrem Spiegelbild.
Davongeflogen
die Amsel – und ihr Gesang
zur Abendstunde.
Der kleine Igel
– jedes Jahr zur gleichen Zeit –
schaut nach dem Rechten.
die Fische im Bach
beobachten …
und an nichts denken
Radtour.
Immer ein Stück voraus
der Sohn.
Gewitterwolken.
Die Kinderhand in meiner
greift spürbar fester.
Nachtfalter
flattern ihrem Schicksal
entgegen.
Das Zelt aufgebaut –
die Tochter zählt hundertneun
Sterne über uns.
Der Abendstern –
ob auch Du ihn siehst? –
so hell wie ich !
Gedenken
unterm Sternenzelt
der alten Zeit.
Dem Vollmond
vom offnen Fenster aus
zulächeln.
Die schwarze Venus
als wandernder Schönheitsfleck
im Sonnengesicht.
Junimorgen.
Es wird ihn so nie
wiedergeben –
Bergauf zur Hütte
fernes Almglockengeläut
– Abstand gewonnen –
Schneereste –
ins Gipfelkreuz eingeritzt
zwei Namen.
Frische Sommernacht –
und doch noch soviel Wärme
vom gestrigen Tag ! –
Bis an das Ende
am Horizont versinken
in die Einsamkeit.
Die Abendsonne
zur gleichen Zeit gegangen
wie die fremde Frau.
Abendsonnen
in gekippten Fenstern
gegenüber.
Auf der Mauer saßen
einen Sonnenmoment lang
wir, die Glücklichen.
Nur einen Moment
gegen das Licht der Sonne …
wie flüchtig das Glück !
Die Augen folgen
den Schmetterlingen – wer weiß,
wer das Schicksal lenkt?
Im Sommer allein
mit all meinen Gedanken.
Draußen Gewitter.
Kein einziges Wort
beim nicht endenden
Zikadenkonzert.
Kürzer schon wieder
die Tage – vom Sommerglück
singt uns die Amsel.
Abendrot.
Ihr Gesicht leuchtet –
wie damals.
nur für Sekunden
auf Augenhöhe
ein Schmetterling
Am Ufer
der Erinnerung
gestrandet.
Halbmond über dem Meer.
In den Sand geschrieben
ihren Namen.
Ach,
zu kurz
die Nacht.
Morgenröte
einen Spalt breit bevor
der Wecker läutet.
Im Morgendunst
zerfließen die Bilder
des bösen Traums.
Vogelgesänge
verwoben mit den Resten
des Geträumten
Morgennebel
Ich tappe blind
in den Tag hinein.
Wettstreit der Glocken
zur Mittagsstunde.
Das Autohupen siegt.
Laute Stimmen.
Aus dem offenen Fenster
springt eine Katze.
Bremsspuren enden
dort, wo Blumengebinde
einsam verwelken.
Hochhausschluchten.
Das Blau des Himmels
verkleinert.
Geschlossen und
der Schriftzug „Schnellreinigung“
ausgeblichen.
Über die Dächer
der nachttrunkenen Großstadt
wölbt sich Vergessen.
Auf der Autobahn.
Sie debattieren über
gestohlene Zeit.
Auf der Heimfahrt
die glühend rote Sonne
im Rückspiegel.
Atemlos.
Näher den Glocken.
Ferner der Welt.
Auf in die Ferne.
Die Kirchtürme sind näher
zusammengerückt.
Zwei Flugzeuge
schreiben ein riesiges Kreuz
in den Himmel.
Regenbogen:
eine Lichtkuppel
über dem Dom.
Der Sommer vorbei.
Geblieben das Storchennest
auf dem Kirchendach.
Wie ein Trichter
die Kirchturmspitze
in der Pfütze.
Mit der rechten Hand
die Kirchentür geöffnet,
in linker ein Hut.
Die Madonna schaut
mit unbewegtem Blick zum
Betenden herab.
Nur ein Windhauch –
löschte das kleine Licht
des Abends.
Der Wind hat gedreht –
der Ruf des Käuzchens im Wald,
zaghafter heute.
Weit entrückt
die Stadt
bei Nordwind.
Regentag.
Die Kreidezeichnung
verschwunden.
Dauerregen.
Mauern, Fenster und Tore
weinen unbewegt.
Das Dunkel wölbt sich –
im Westen ist der Himmel
noch geöffnet –
Der große Wagen
wieder weitergezogen
am Nachthimmel.
Herbstfarben
getropft auf den Ständer
der Staffelei.
Schattenspiel
der Bäume - vom Herbstwind
inszeniert.
Der Herbstwind verteilt
die Zeitung von gestern in
leere Strandkörbe.
Die Rosen welken
im Vorgarten –
unbemerkt.
Kastanien
fallen.
Herbst.
Herbstlaub
läßt sich treiben vom Wind
ziellos wie ich.
Herbst der Gefühle –
es welkt mit letzten Rosen
auch Erinnerung.
Einkaufspassage.
Bäume und Blumen verlieren
hier keine Blätter.
Wieviel Erinnerung
beim Anblick der
getrockneten Blumen !
In stürmischer Nacht
ein erleuchtetes Fenster –
was wird dort gedacht?
Der Vollmond
steigt durch Spinnenweben
ins Wolkenbett.
Zur Morgenstunde
Nebelwände. Die Sonne
wacht verschleiert auf.
Frische Zimtsterne
draußen auf den Backblechen.
Die Luft riecht nach Schnee.
In der Brieftasche
ein Wunschzettel der Tochter
vom vergangnen Jahr.
Dezembertage.
Die Kinder zählen rückwärts
bis Heiligabend.
Alte Spieldose:
Kling Glöckchen …
– Ende.
Aus seinen Träumen
hat sie sich noch immer nicht
verabschiedet ...
Vom Traum geblieben
nur ein zerwühltes Laken
und das leere Bett.
Traumreste –
an der Trauerweide
hängen sie jetzt.
Dort, wo ich jetzt steh,
ein blinder Fleck auf der
Waldwanderkarte.
Dem Waldweg entlang –
aber keinen Schritt weiter
mit dem, was ansteht.
Morsches Geländer.
Halt findet hier
niemand mehr.
Zertretenes Blatt,
kaum noch zu lesen steht dort:
ich liebe dich so!
Durchs Fernrohr
die Dinge
entrückt –
Im freien Fall
ziellos taumelnd
eine Feder.
Verbrannt
die Briefe im Feuer
der Liebe.
Auf dem Briefkasten
liegen drei schwarze Knöpfe
zum Blindenzeichen.
Abgeholt den Brief.
Eingeholt mit einem Mal
von längst Vergessnem.
Noch immer kein Brief;
bei der Reklame aber:
„Testen Sie Ihr Glück.“
Auch das Wort Liebe
ist mit Bleistift geschrieben
… zum Ausradieren? …
Zwischen den Zeilen
möge er bitte lesen …
Er sieht nur das Weiß.
Morgennebel.
Auf dem eingehenden Fax
steht nur ein Datum.
Staub an den Fingern.
Im Brief der Großmutter steht:
Wir sind ausgebombt.
Wie die Zeit vergeht –
im alten Haus der Eltern
tropft der Wasserhahn.
Im Museum
das Ende des Universums
ein schwarzer Bildschirm.
Museumstag.
Man sieht viele Menschen,
keine Bilder.
Das Gesicht dort,
gezeichnet vom Maler
– und vom Leben.
Aus dem Bild
getreten in die
Wirklichkeit.
Kopfstand geübt,
um Baselitz
zu verstehen.
Unscharfe Bilder
auf die Leinwand geworfen.
(berühmter Maler)
Herübergeweht
Rosenduft – noch jemand
wartet auf den Zug.
Abfahrender Zug.
Weggewischt die Reklame
vom käuflichen Glück.
In Gegenrichtung
abgefahren das Lächeln
wie seltsam vertraut …
Der Bahnhofsuhr bleibt
jede Minute einmal
das Herz kurz stehen.
Der Zug rast vorbei.
Auf der Holzschwelle eine
Schneckenglitzerspur.
Unterwegs –
Bekannte verloren.
Freunde gefunden.
Fußweg durch die Stadt.
Unsichtbar die, die schneller
an ihr Ziel kommen.
Lautsprecher lärmen
gegen die Leere.
Der Wirt putzt Gläser.
Im Hinterhof.
Kinder zwischen den Tonnen
jagen Ratten.
Im Hotelzimmer.
Die Stadt, aus der ich komme,
als Bild an der Wand.
in den Ruinen
atmet die Vergangenheit
im Flug der Falken
Die Welt da draußen –
wie weit weg
vor dem Bildschirm.
so unerwartet –
die Stimme am Telefon –
ganz unverändert –
Herzklopfen
als das Telefon
Klingelte.
Kein Anschluß
unter dieser Nummer.
Der Groschen fällt.
Telefonklingeln.
Niemand nimmt den Hörer ab.
Das Krankenbett leer.
Tage und Nächte
verloren ihr Gesicht
im Krankenzimmer.
Am Sterbebett –
das Lächeln schon nicht mehr
von dieser Welt.
Abschied für immer.
Einer sagt:
Der Weg war das Ziel.
Kurzer Weg –
von der Wiege bis
zum Grabe.
Friedhofswege.
Hier begegnet man sich
noch hin und wieder.
Krematorium.
Es brennt
das ewige Licht.
Ein Schmetterling flog
vom Grabstein
in den Himmel.
Die bleierne Zeit –
im Hof der Erinnerung
stehen geblieben.
Familienalbum.
Die Fotos vergilbt, und auch
die Erinnerung.
Geblieben
ein Bild und lauter
offene Fragen.
Auf der Kommode
ein Foto aus alter Zeit –
du fehlst mir so sehr!
Vernebelt bleiben
die abgelegten Bilder
der Vergangenheit.
Langsam fällt alles
in milde Erinnerung –
traumwärts wächst das Gras.
Das Leuchten in den
Kinderaugen für eine
kleine Ewigkeit.
Kinderstimmen –
mit gelassner Heiterkeit
innehalten –
Im Kinderzimmer:
Bär und Puppe schauen sich
tief in die Augen.
Weinendes Kind –
die Puppe auf dem Arm
hat keine Augen mehr.
Der Ruf des Kindes –
nur ein deutliches Echo
der eigenen Angst.
Pausenhof.
Eine Schülerin weint –
die andren rauchen.
Straßenmusiker
spielen fröhlich auf
zum Trauerzug.
Ohne Ziel
aufgebrochen – jetzt
Orgelspiel.
Tonleitern gedämpft
hinter den Türen – treppauf
zur Klavierstunde.
Verzaubert –
über die Tasten huschen
Kinderhände.
Konzert. - Stromausfall.
Auf dem Cembalo erklingt
Bach bei Kerzenschein.
Die Musik erlischt –
draußen ein Amselduett
vor dem Applaus.
Der Wellensittich
entlockt den Käfigstangen
die Harfenklänge.
Im Ohrensessel
die ganze Welt
bereist.
Theaterabend –
hinüberschlummern auf die
Bühne der Träume ...
Aufgewacht
mit feuchten Augen –
aus der Traum.
Gebrochen
das Schweigen – die Zuversicht
zerbrochen.
Die Alte.
Eingeschlafen im Sessel.
Für immer.
Wo sie immer saß
jetzt der leere Stuhl allein
und kein Lächeln mehr.
Im Gegenüber
plötzlich und unerwartet
sich selbst erkennen …
Kleiner geworden
und bescheidener – mit dem
Blick in den Spiegel.
Auf dem Glastisch
der Himmel
ein Abgrund.
keine Zeit –
zu sehr beschäftigt
mit sich selbst
Jetzt hat er Zeit –
für die Kinder
seiner Kinder.
…war lange nicht hier…
sagt sie und zeichnet ein Herz
in den Staub.
Geburtstagsparty.
Freunde
kommen und gehen.
Ein kurzes Winken.
Die Hand, als habe sie sich
absichtlich geirrt.
Die vertraute Hand
betrachtet, als säh ich sie
zum ersten Mal.
Als wolle sie mir
irgendetwas erzählen,
die Hand auf dem Tisch.
gestreift und gefühlt
die Sonne und den Schatten
im fremden Gesicht
im Grenzgebiet
dunkler Leidenschaft
untergetaucht
Wiedergefunden
verloren geglaubtes Glück –
bei der Nachbarin.
auf die Mauer
gesprüht
grenzenlose Liebe
flüchtig streifen
verschämte Blicke sich im
Beziehungszauber
in deinen Augen
ich – zweimal
ganz klein
die Augen
geschlossen – geöffnet
das Herz
Geblendet
vom Licht in ihren
Augen.
Getäuscht
nur für einen
Augenblick
bei Nähe
betrachtet
unnahbar
nimm nur
deine Erinnerung mit –
sagt sie zum Abschied
Noch einmal
dieses Lächeln –
Abschied.
Es werden
andere Montage
kommen …
Beide
warten –
vergebens.
Fortgegangen.
Ihr Weinglas
nur halb geleert.
Durch Worte
verwundet
die Seele.
… wo die Liebe
hinfällt – ja:
hin fällt.
Für die Ewigkeit
gedacht, aber das Leben
verhinderte es.
der Abstand
zwischen dir und mir
ist das fehlende Wir
Stumm
gingen aneinander vorbei
zwei alte Freunde.
Nebeneinander –
jeder für sich in seiner
eigenen Welt.
Es ist vorbei.
Mehr war nicht
zu sagen.
Nur ein Wort –
es könnte die Welt
verändern ...
draußen der Wind
drinnen ein Sturm –
innen ein Heulen
Verstimmt. –
Verstummt. –
Was nun? –
verschreckt sitzt da
mein Ich
als Igel
Das Du verloren.
Irgendwann.
Ich.
im Dunkel der Nacht
verlor sich die Spur seiner
großen Einsamkeit
Wie blaß geworden
das Gesicht im Licht, das nicht
erwartet wurde !
Verdunkelt
das Zimmer zur
Vergangenheit.
Es ist was es war –
aber doch ist es anders:
es ist nicht mehr da.
Amor
zu Marmor
erstarrt.
Tiefer Brunnen –
der Abgrund
in mir.
Ein Schemen
hinter der Glaswand
mit mir verspiegelt.
Kurzgeschichte.
Die Zeit reicht aber nicht,
sie zu erzählen.
Märchenwald.
Hinter den sieben Bergen
die schöne Kindheit.
gedeckte Tafel
für einen Gast, der nie mehr
hierhin kommen wird
Aufräumen:
Erinnerung
wegschaffen.
Fahrstuhl nach oben.
Kurze Reise
mit lauter Fremden.
Zutritt verboten. –
Die Tür öffnet sich von der
anderen Seite …
Zugeschlagen
die Tür –
und kein Echo.
Die falsche Tür. –
Fremd geworden
zu Hause.
Abgeschlossen.
Eingeschlossen –
im Schlüsselumdrehen.
Hinter diesem Tor
könnte sich auch ein Abgrund
auftun …
Die Realität
hat die Illusionen
längst überrollt.
Kurzschluß –
sie reden wieder
miteinander.
Familienstreit.
Die große Welt
im Kleinen.
Kurzer Wortwechsel.
Nur Belangloses. Aber,
was wurde gedacht? –
Das Wort steht im Raum –
betretenes Schweigen, bis
jemand sich räuspert.
Im Stadtarchiv
vertieft in Familienakten. –
Schweißperlen fallen.
kein Wunder
wenn Gott
schweigt
Die Fußspuren
hinter Dir – ein Weg
in die Vergangenheit
Das Atmen
neben Dir – ein Hauch
Gegenwart
Das Gesicht
der Eltern – eine Ahnung
von Zukunft
nur diese Brücke
führt über den dunklen Fluß
in ein andres Land
Ein letztes Mal
diesen Weg –
endlose Nacht
fremdes Land
wo Unbekannte
vertraut grüßen
Verlassen
hat die Heimat
der Fremde.
Irgendwo
zwischen Ost und West
war Heimat.
Angekommen.
Zu Hause.
Endlich.
Geheimnisvoll
schweigt stets
die Zukunft.
© 2004 Michael Denhoff
siehe auch:
… im Lichtkegel der Schreibtischlampe …
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